Therapie und Behandlung Leistenbruch

Konservativ

Bei kleinen asymptomatischen Hernien kann abgewartet werden -> "watchful waiting"

Operativ

Verfahren ohne Netz:

  • bei der OP nach Shouldice handelt es sich um eine spezielle Nahttechnik mit der die Hinterwand des Leistenkanals verstärkt wird. Dies Operation kann zum Beispiel bei sehr jungen Patienten oder bei Patienten, die ein Netz ablehnen, durchgeführt werden.

Verfahren mit Netz:

  • Die Operation nach Lichtenstein ist die häufigste OP-Technik von außen (ventral), mit einem Hautschnitt in der Leistenregion, bei der ein speziell geformtes Kunststoffnetz vor die Hinterwand des Leistenkanals platziert wird. Diese Operation erfolgt bei Patienten, die eine Operation durch die Bauhhöhle bzw. eine Vollnarkose ablehnen. Weiterhin ist sie bei uns das Verfahren der Wahl bei extrem großen Hernien (Hodenbruch)!
  • TAPP: bei über 90 % der Patienten unserer Klinik erfolgt die Operation minimalinvasiv in sog. Schlüssellochtechnik. Bei dieser Operationsmethode wird das Kunststoffnetz über eine Bauchspiegelung zwischen Bauchwand und Bauchfell platziert. Hierzu wird zunächst eine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt und es erfolgt dann ein Rundumblick mit Beurteilung der Oberbauchorgane, wie Leber, Magen und Milz. Weiterhin werden der Dünn- und Dickdarm, sowie das Bauchfell beurteilt. Insbesondere nach Voroperationen muss zunächst auch die Machbarkeit des minimalinvasiven Eingriff geprüft werden. Ist dies möglich, dann werden über zwei weitere winzige Hautschnitte die Arbeitsinstrumente eingeführt. Es erfolgt dann die Eröffnung des Bauchfelles und die Reposition des Bruchsackes. Nach Platzierung des Netzes vor die Bruchlücke und entsprechender Fixation mit Kleber oder Tucker, wird das Bauchfell über dem Netz wieder verschlossen und alle Instrumente entfernt.